Die Sattelberatung

Warum und Wann?

Generell sollte man die Sattelpassform wenigstens einmal, besser noch zweimal jährlich kontrollieren lassen. Eine häufigere Kontrolle des Sattels kann unter vielen Umständen nötig werden. Zum Beispiel wenn das Pferd eine lange Stehphase hatte, bei Änderungen des Futterzustandes (Sommer/Winter/Krankheit) oder bei einem jungen Pferd in der Ausbildung welches sich noch stark verändert. Außerdem sollten Sie bei folgenden Auffälligkeiten beim Reiten Ihren Sattel überprüfen lassen:

 

  • Abwehrreaktion beim Satteln (Ohren anlegen, "Zähne zeigen", beißen)
  • Wiedersätzlichkeiten beim Reiten (Kopfschütteln, wehren gegen Reiterhilfen)
  • Pferd geht nicht vorwärts, kurze Tritte mit der Vorhand
  • Pferd "rennt" unter dem Reiter weg
  • buckeln
  • Pferd tritt nicht unter, hält sich fest im Lenden- und Beckenbereich
  • stolpern
  • Taktunreinheiten bis hin zur Lahmheit
  • Druckempfindlichkeit im Bereich von Widerrist, Brust- und Lendenwirbelsäule
  • verschobene Wirbel
  • Pferd drückt den Rücken weg, geht nicht "über den Rücken"
  • Pferd rollt sich ein oder "läuft wie eine Giraffe"
  • Pferd verwirft den Kopf und lässt sich schwer oder gar nicht biegen
  • Fellverwirbelungen in der Sattellage nach dem Reiten
  • weiße Stellen, Druckstellen oder Schwellungen im Bereich der Sattellage
  • Pferd lässt sich schwer angaloppieren/durchgaloppieren oder fällt in den Kreuzgalopp
  • atrophierte Muskeln im Widerristbereich oder anderen Bereichen der Sattellage


Die oft gelobte "gute Sattellage" ist keines Falls gut, sondern atrophierte Muskulatur! Dies bereitet Ihrem Pferd große Schmerzen. Bitte handeln Sie Ihrem Pferd zuliebe in einem solchen Fall oder einem der vor genannten sofort!

 

Läuft Ihr Pferd über einen längeren Zeitraum mit einem unpassendem Sattel, kann dies schwere Folgen, teils irreperabel, haben.

 

  • Schäden an Knorpeln und Wirbelsäule
  • Verkrüpelungen der Wirbelsäule
  • atrophierte Muskeln
  • verspannte Muskulatur
  • weiße Stellen ("totes Gewebe") durch punktuelle Druckbelastung
  • Lahmheiten
  • und einige mehr

 

 

Natürlich muss der Sattel nicht nur Ihrem Pferd sondern auch Ihnen als Reiter passen. Der Sattel beeinflusst Ihren Sitz erheblich. Vor allem Frauen haben oft Probleme in den ursprünglich für Männer konzipierten englischen Sätteln zu reiten, da das weibliche Becken und die Wirbelsäule eine andere Anatomie aufweisen. Folgende Probleme sind oft zu beobachten:

 

  • Stuhlsitz
  • Schmerzen im Bereich des Schambeins
  • nach außen gedrehte Fußspitzen
  • Reiterin kann nicht aufrecht sitzen, macht den Rücken rund
  • Sitzbeinhöcker drücken auf äußere Sattelkante
  • häufige Blasenentzüdnungen.

Ablauf

 

Es ist notwendig, dass ein Sattel sowohl dem Pferd, als auch dem Reiter genau passt. Bei der Vermessung von Reiter und Pferd wird anhand eines speziell entwickelten Fragebogens systematisch vorgegangen. In einem Beratungsgespräch bei Ihnen und Ihrem Pferd überprüfe ich folgende Faktoren:

 

  • Balance des Sattels (zum Schwerpunkt Pferd/Reiter)
  • ausreichende Widerristfreiheit
  • korrekte anatomische Lage des Gurtverlaufs
  • Messung des Schulterwinkels und der Schulterweite
  • Lage des Sattels (passender Schwung zum Pferderücken)
  • Sattellänge zum Pferderücken
  • optimale Kissenlänge für Ihr Pferd
  • angemessene Baumweite des Sattels
  • Ausreichende Breite des Kissenkanals für die Wirbelsäule
  • Bewertung der Sattellage in der Bewegung
  • Sattelpassform für den Reiter


Ich vermesse Ihr Pferd und bewerte Ihren Sattel und dessen Passform im Stand und in der Bewegung beim Reiten Ihres Pferdes. Wichtig für die Arbeit mit Ihnen und Ihrem Pferd ist mir, dass Sie verstehen, welche Kriterien für die perfekte Sattelpassform erfüllt sein müssen und warum das so ist, so dass Sie in Zukunft schneller erkennen können, ob ein Sattel zu ihrem Pferd und zu Ihnen passt. Mit Hilfe der gewonnenen Daten können wir gemeinsam genau bestimmen, wie gut Ihr Sattel passt, ob Änderungen überhaupt notwendig sind oder ob Sie einen Sattel aus meinem Sortiment Probereiten möchten. Wichtig ist auch, dass sich der Pferderücken durch Training oder Krankheit stark verändern kann, die eine erneute Messung und Anpassung erfordern.
Ein Beratungstermin bei Ihnen dauert ca. 1 - 2,5 Stunden.